Umgang mit Extremsituationen
Am 14. März 2012 fand der erste von drei Kursen zum Thema «Gewalt und Amoklauf, Umgang mit Extremsituationen» statt. Bei unserem Kursobmann Kurt Schütz in der Schulanlage Ortschwaben, trafen ab 08.00 Uhr allmählich die ersten, der rund zwanzig Kursteilnehmer ein. Bei einem stärkenden Kaffee und einem Gipfeli, wurden die ersten Vermutungen und Erwartungen zum bevorstehenden Kurs ausgetauscht.
Dass es sich wohl nicht um einen ganz alltäglichen Kurs handeln würde, zeigte uns bereits der erste Blick ins Kurslokal. Da stand ein Mann, mit dem man lieber keinen Streit haben möchte. Breit geschultert und mit Oberarmen wie ein Schwingerkönig. Daneben auf zwei Tischen verteilt, lagen diverse Waffen in den unterschiedlichsten Ausführungen. Zum Glück wirkten seine sympathische Ausstrahlung und seine freundschaftliche Art auf die Kursteilnehmer beruhigend, so dass sich doch alle rechtzeitig ins Kurslokal trauten. Kurt Schütz begrüsste die Anwesenden und informierte über den Tagesablauf, danach übergab er das Zepter an Herr Jürg Steiner, ausgebildeter Polizist mit weitreichenden Zusatzaus- und Weiterbildungen.
Nach einer kurzen Einleitung, begann das Programm mit einem ersten Paukenschlag. Ein fingierter Raubüberfall, liess so manchen Teilnehmer arg zusammenzucken und es dauerte doch eine Weile, bis sich alle vom Erlebten erholten. Weitere, praxisorientierte Fallbeispiele folgten und zeigten den Anwesenden auf, wie bereits solche, nur gespielten Szenen, einen Einfluss auf unser Handeln nehmen können. Weitere Themen wie die Alarmierung, Bombendrohung, Briefbombe oder die sexuelle Belästigung und das dazugehörige richtige Verhalten, wurden erläutert und geübt. Aber auch eigentlich selbstverständliches, wie das bestimmen des Sammelplatzes bei einem Brandfall oder die richtige Kommunikation bei einem bestimmten Vorfall, wurden aufgezeigt. Und so manchem Kursteilnehmer wurde bewusst, dass man beim eigenen Arbeitsplatz oder beim Arbeitgeber mehr schlecht als recht auf solche Ereignisse vorbereitet ist.
Nachdem der Morgen im Fluge vorbei war und wir das feine Mittagessen geniessen konnten, ging es am Nachmittag weiter mit den Themen «School Shooting – gezielter Amoklauf an der Schule» und «Schlägerei-Schwere Gewalt». Ein Fallbeispiel zum Thema «School Shooting» liess den Puls der Kursteilnehmer ein weiteres Mal in die Höhe schnellen.
Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, ich kann nur allen empfehlen, einen solchen Kurs zu besuchen. Auch das richtige Verhalten bei einer Schlägerei und viele nützlichen Tipps zum stetigen anpassen des persönlichen Eigenschutzes wurden uns aufgezeigt. Zum Abschluss ging es dann noch ganz schön zur Sache. Mit Boxhandschuhen ausgerüstet, zeigte uns Herr Steiner noch einige Tricks und Tipps beim Infight. Die ganz Mutigen, lieferten sich sogar noch eine Sparringrunde mit Jürg Steiner. Dankbar, mit einem sichtlich gestärkten Selbstvertrauen und mit einem Rucksack voll neuem Wissen, machten wir uns auf den Heimweg. Dieses Wissen nun weiter zu geben, wird unsere Aufgabe sein.
Ich möchte mich, sicherlich auch im Namen aller Kursteilnehmer, bei Kurt Schütz für die Organisation und bei Herr Jürg Steiner für den sehr interessanten Tag bedanken. Für alle, die an einem Kurs interessiert sind, empfehle ich die Homepage: www.swissmarshal.com
Autor
Roland Bilger
Links
Kursleitende
Jürg Steiner, Polizist
Organisation
Kurt Schütz
Teilnehmende
ca. 20 KFBH-Mitglieder